Berlin, 19. Oktober 2017 – Vorstand und der gerichtlich bestellte Aufsichtsrat der Auden AG haben die Lage der Gesellschaft in den vergangenen Wochen in einer konstruktiven Zusammenarbeit analysiert, geprüft und sind in die Problemlösung eingestiegen. Auf dieser Basis kann nun ein erster Zwischenstand vermeldet werden, der durchaus mehr Zeit in Anspruch genommen hat als geplant, da die Themen und Fragestellungen teilweise recht komplex waren.
Das Jahresergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2017 wurde vom ehemaligen Vorstand am 4. April 2017 mit 4 Millionen Euro oder 0,44 Euro pro Aktie prognostiziert. Dieses Ergebnis wurde ursprünglich vor allem auf der Basis von Anteilsverkäufen bei Portfoliounternehmen erwartet. Der neue Vorstand hält diese Prognose für nicht erreichbar, da der Gewinn nach HGB von Beteiligungsgesellschaften wie der Auden AG bekanntermaßen weitestgehend davon abhängt, wann und in welcher Höhe Beteiligungsverkäufe realisiert werden. Stand heute ist nicht absehbar, dass Beteiligungsverkäufe in derartiger Höhe erfolgen, die zu einem solchen Ergebnis führen.
Das Portfolio der Auden AG setzt sich per Stichtag, 18. Oktober 2017 aus den folgenden Beteiligungen zusammen:
- Optiopay GmbH, Berlin, an welcher die Auden AG 9,6 Prozent hält;
- Fanmiles GmbH, Berlin, 11,7 Prozent;
- JimDrive GmbH, Stuttgart, 3 Prozent (über ein Wandeldarlehen);
- Curated Shopping GmbH, Berlin, 2,7 Prozent, wobei diese als passive Beteiligung („virtuelle Anteile“) gehalten werden. Sie sehen im Falle eines Exits eine Ausschüttung in Höhe von ca. 2,7 Prozent des Gesamterlöses vor.
- Interstruct Communications AG, Berlin, 75 Prozent.
Die Abweichungen bei zwei Beteiligungsbeständen sind im Gegensatz zu den bisher kommunizierten Beteiligungshöhen einer zu optimistischen Darstellung der Gesellschaft durch den damaligen Vorstand zu erklären. Zuvor angestrebte Beteiligungsquoten bei diesen beiden Firmen wurden nicht vollzogen.
Die Kapitalerhöhung der Auden AG vom Dezember 2016 wird derzeit noch aufgearbeitet. Der Sachverhalt wird auch noch weitere Zeit in Anspruch nehmen. Die Gesellschaft prüft die Thematik sehr umfassend. Einzelne Beteiligte dieser Kapitalerhöhung wurden aufgefordert zu dieser Kapitalerhöhung Stellung zu beziehen. Nach Abschluss dieser Untersuchungen wird die Auden AG zeitnah alle erforderlichen Schritte einleiten.
Die Liquiditätssituation der Auden AG hat einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Tätigkeit von Vorstand und Aufsichtsrat in den letzten Wochen dargestellt. Die Auden AG hatte per Stichtag Ende August Verpflichtungen aus Darlehen zu Nominal und Investitionsverpflichtungen in Höhe von über 4 Millionen Euro. Diese konnten per Ende September auf ca. 2,3 Millionen Euro reduziert werden. Weitere angebliche Forderungen von Dritten aus Investitionsverpflichtungen in Höhe von über 0,5 Millionen Euro und Zinsen auf die Nominaldarlehen werden vom Vorstand bestritten bzw. befindet sich der Vorstand in entsprechenden Verhandlungen, um diese Thematik gütlich zu lösen. Zudem kündigte der Vorstand fast sämtliche Beraterverträge, die umgehend zu keinem Kapitalabfluss mehr führen. Der Vorstand prüft derzeit in enger Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat die Handlungsmöglichkeiten, die mittelfristige Liquidität sicherzustellen. Dazu zählen zum Beispiel die Veräußerung von Beteiligungen und Kapitalmaßnahmen jeglicher Art mit Ausnahme von Bankenfinanzierungen.
Der Jahresabschluss 2016 wurde vom ehemaligen Vorstand lediglich in einem Entwurf aufgestellt. Dieser wird inzwischen auf Plausibilität und Richtigkeit geprüft. Der Vorstand befindet sich hierzu in enger Abstimmung mit dem Abschlussprüfer KPMG, Berlin, um die Prüfung schnellstmöglich abzuschließen. Derzeit kann der Veröffentlichungszeitpunkt des Jahresabschlusses 2016 und das voraussichtliches Jahresergebnis 2016 noch nicht benannt werden.